Was wir aus der Natur für unsere seelische Gesundheit lernen können.
„Was Du säst, wirst Du ernten“ – nicht nur im Garten.
Da habe ich geschmunzelt, als ich das erste Mal von elterngarten gehört habe. „Da passe ich doch super rein!“ - als systemische Coach, leidenschaftliche Gärtnerin und Naturliebhaberin. Grund genug, mich in diesem Netzwerk von tollen Coaches zu beteiligen und Mütter in ihrer Entwicklung zu begleiten. Mit meiner eigenen Färbung: der Liebe zur Natur.
In meiner Coaching-Arbeit nutze ich die Natur als Co-Coach. Ich liebe es, die Natur als Lehrmeister für das Leben zu nutzen. Tag für Tag, Jahreszeit für Jahreszeit, liefert uns Mutter Natur Inspirationen und Antworten. Eine Lobeshymne auf die großartige Natur, die sich als eigenes System immer wieder ordnet, stabilisiert, anpasst und weiterentwickelt. Genauso wie bei uns Menschen.
„Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.“ Albert Einstein
Die Zeit der Ruhe im Winter, des sich Zurückziehens, um Kräfte zu sammeln. Das Erwachen im Frühling und der trügerische Blick auf verwelkte Pflanzen, wobei unter der Erde schon ganz viel passiert. Das Austreiben im Erdreich als Vorbereitung auf stabiles Wachstum. Das Wachsen und Erblühen im Sommer, in voller Kraft und Blüte stehen. Bis sich so langsam der Rückzug im Herbst durch Verwelken ankündigt. Pausierend, ruhend im Winter und darauf wartend, wieder im Frühjahr zu erblühen. Ein immer währender Kreislauf.
In unserem Leben sieht es oft ähnlich aus. Ein Wechsel zwischen Wachsen, Erblühen und Ruhen. Sei es ein ganzer Lebenszyklus von Geburt bis Tod oder einzelne Lebensphasen. Ja, sogar Tag für Tag ist unser Energielevel nicht immer das Gleiche und es ist ganz natürlich, kraftvolle, aber auch pausierende Phasen zuhaben. Das Eine braucht das Andere. Ohne Pausen, kann die Kraft sich nicht regenerieren. Ein besonders wichtiges Thema beim Elternsein.
Wie und wo sammelst Du Kräfte? Im Familienalltag mit kleinen Kindern ist eine ausführliche Erholungspause oft nötig, aber auch oft nicht umsetzbar. Aber selbst ein 5-Minuten-Spaziergang, dreimaliges bewusstes Atmen an der frischen Luft oder das achtsame Spüren des Bodens unter den Füßen können Dir eine kleine, nicht unbedeutende Auszeit verschaffen. Wie kann eine in Deinen Alltag gut integrierbare und realistische Pause aussehen?
Seelische Gesundheit - Protektive Faktoren
Akzeptanz und Optimismus zählen zu den sogenannten protektiven Faktoren, sind wichtig für die seelische Stabilität und stärken die eigene Resilienz, d.h. die psychische Widerstandskraft. Die Natur kann uns hierzu einiges lehren, wie man Akzeptanz und Optimismus leben kann. Hier einige Beispiele:
VERLÄSSLICHKEIT & VERTRAUEN – Auch wenn die Natur im Winter karg aussieht und leblos erscheint, die Blätter kommen wieder und die Blumen werden auch in diesem Jahr wieder aufblühen. Darauf ist Verlass, darauf kannst Du vertrauen. Diese Verlässlichkeit gibt uns Orientierung und Stabilität.
LOSLASSEN DER PERFEKTION – etwas perfekt im Garten zu haben ist fast unmöglich. Die Natur macht, was sie will. Wir können lediglich im Einklang mit ihr leben und bedingt so formen, wie wir das gerne hätten. Eine Sonnenblume wird im permanenten Schatten nicht wachsen. Egal, wie sehr wir das auch wollen. Apropos Perfektion, ist eine Blume nur in ihrer vollen Blütenpracht perfekt? Oder ist sie nicht auch in verwelktem Zustand eine perfekte Erscheinung, wenn der Frost sich um sie legt und sie den Insekten Winterschutz bietet?
KONTROLLE LOSLASSEN – nicht alles lässt sich steuern, planen oder kontrollieren in der Natur. Ob die Tomaten dieses Jahr gelingen, hängt nicht nur von Deinem Zutun ab. Viele andere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Zu erkennen, was ich beeinflussen kann und was nicht, hilft die eigene Energie dorthin zu lenken, wo sie wirken kann.
GEDULD – Wer kennt das nicht? Das Warten auf die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling, die leckeren Kirschen im Sommer oder die schönen Kastanien im Herbst. Alles kommt zu seiner Zeit und es lässt sich nichts beschleunigen. „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ – eine bekannte und wahrhaftige Weisheit. In unserer schnelllebigen Zeit sind wir es gar nicht mehr gewohnt, auf etwas zu warten oder geduldig zu sein. Vertrauen in den Prozess zu haben hilft dabei. In der Natur kommt und geht alles zur rechten Zeit!
Warum sollten diese Eigenschaften, die die Natur mitbringt, nicht auch gesund für uns selbst sein? Wenn Du in Dich hinein spürst, was brauchst Du gerade davon? Geduld? Vertrauen?
Welchen Samen möchtest Du säen?
In einem Coaching ist es fast so wie beim Gärtnern: Du brauchst ein klares Ziel, was Du verändern möchtest, betrachtest dabei das Umfeld, indem Du dich bewegst, und beleuchtest, wie Du Dein Vorhaben konkret umsetzen kannst. Aus einer Idee bzw. einem Wunsch entsteht ein zartes Pflänzchen, was durch Wiederholungen und Aufmerksamkeit in Deinem Alltag gestärkt wird. Durch beständiges Pflegen und Hegen etabliert sich die Veränderung und wird zum stabilen Bestandteil in Deinem Leben.
Die elterngarten Coaches begleiten Dich gerne dabei, Deine Veränderung wachsen zu lassen. Vielleicht findest Du auch schon Anregungen und Antworten darauf, wenn Du mit diesem Blick bei Deinem nächsten Spaziergang rausgehst. Und falls Du in der Kölner Region wohnst, freue ich mich darauf, mit Dir gemeinsam in die Natur zu gehen.
Zurück zum Gärtnern. Die Arbeit ruft! Ich freue mich darauf, „alte Zöpfe“ abzuschneiden, Altbewährtes wieder wachsen zu sehen und Neues zu pflanzen. Ich stehe schon in den Startlöchern und freue mich darauf, was kommt. In diesem Sinne wünsche ich Dir einen wundervollen Frühling,
Deine Katja
Zur Autorin:
Katja Schwenzer lebt in Köln und ist systemische Coach für Frauen und Mütter und seit 2022 elterngarten Coach. Ihre Leidenschaft zur Natur fand sie in eigener Lebenskrise. Ihre Erfahrung lässt sie in ihre Coaching Praxis miteinfließen, um so Frauen wieder in ihre Kraft zubringen.
Fotos: Bild 1 und 2 von Pixabay, Bilder 3-5 von Katja Schwenzer