Das ist unsere elterngarten-Liebeserklärung an eine neue Initiative in Deutschland, die sich perfekt mit unseren Aktivitäten ergänzt und der wir uns aus diesem Grund angeschlossen haben und unterstützen werden.
Warum wir bei den New Work Families dabei sind
Wir lieben unsere Kinder und genießen unsere Elternzeit, wir sind in Krabbelgruppen und später auf Spielplätzen unterwegs. Wir genießen den zeitlichen und räumlichen Abstand vom bisherigen Alltag, der stark durch den meist zeitintensiven und anspruchsvollen Job bestimmt war. Das finden wir inspirierend. Andere Leute nehmen Sabbaticals um auf neue Gedanken zu kommen, Dinge zu hinterfragen, Revue passieren zu lassen, Abstand zu gewinnen. Wir nutzen hierfür unsere Elternzeit und hinterfragen mit Baby auf dem Arm unser bisheriges Leben. Unsere Werte haben sich nochmals deutlich verschoben zur Geburt. Es geht für viele von uns tatsächlich nicht unbedingt um die Frage, wie schnellstmöglich eine Fremdbetreuung organisiert werden kann, um dann den Job zu machen, den wir vorher gemacht haben. Selbst wenn es der „alte Job“ bleiben soll: Es geht darum neue Wege zu finden, wie Familie und Beruf unter einen Hut gebracht werden können, in einen Flow, nicht in eine Zerrissenheit. Wir packen das ein, was uns wichtig ist: Kinder an erster Stelle, Familie, Partnerschaft UND das, was wir bisher in unserem Job gelernt haben, unsere Berufserfahrungen, unsere Ideen. Ganz klar wird aber nicht alles eingepackt. Wenn wir uns die Fragen im Elternzeit Basecamp beantworten, allen voran „Wie will ich wirklich wirklich leben (und arbeiten)?“, dann wissen wir auch sehr oft, was wir nicht mehr wollen.
In der Elternzeit New Work denken – Rahmenbedingungen schaffen
In unseren Elternzeit Basecamps erleben wir regelmäßig bei den TeilnehmerInnen so viel Leidenschaft und Engagement, so viel Lust zu arbeiten, was zu reißen, Lust auf tolle Projekte, Lust auf sinnvolle Arbeit, Lust darauf einen Beitrag zu leisten. Die Rahmenbedingungen unsere professionellen Seiten in unser Familienleben zu integrieren und andersherum liegen meistens leider nicht auf der Hand. Weder bei unseren Arbeitgebern noch sonst irgendwo. Wir müssen uns die Rahmenbedingungen selbst schaffen, wenn wir „trotz Baby und Kinder“ auch noch weiter anspruchsvoll und beitragsorientiert arbeiten und dabei unseren (neuen) Werten treu bleiben möchten. Dafür inspirieren die Elternzeit Basecamps speziell während der Elternzeit und die vielen weiteren Geschichten, die sich nun unter dem Dach der New Work Families sammeln. Wir sagen: Es lohnt sich gerade in der Elternzeit, „New Work“ zu denken und neue Wege einzuschlagen.
Denkblockaden aus der alten Welt, Möglichkeiten der neuen Denke
In erster Linie hindern uns jedoch die eigenen Denkblockaden, die noch aus der „alten Welt“ stammen: Elternzeit ist die Zeit zu Hause, eine Pause vom Job, da soll man sich 100% aufs Baby und die neue Situation einlassen. Geld verdienen sollte man lieber nicht, denn dann wird das Elterngeld gekürzt. Elternzeit-Angebote unserer Arbeitgeber sind selten und beschränken sich zu oft auf weniger spannende Geschichten, wie das ein oder andere Webinar zu neuen internen Systemen, etc. Wie wäre es denn, wenn wir „trotz“ Baby nicht ausgeschlossen werden, sondern auch unsere professionellen Seiten weiter sprechen lassen dürften, auf neue und passende Weise besser integriert? Wie wäre es, wenn wir in ko-kreative Prozesse einsteigen – mit unseren Arbeitgebern, mit anderen Eltern, mit neuen Initiativen… Und zwar schon während der Elternzeit. Genau das möchten wir ermöglichen.
Ausgleich als Eltern – die professionelle Seite ausleben (dürfen)
Immer wieder erleben wir, wie Eltern während der Elternzeit mit 100% Baby und Haushalt nach ca. 6-9 Monaten die Decke auf den Kopf fällt, manchmal später, manchmal früher. Der Ausgleich fehlt. Das hat nichts mit mangelnder Liebe und auch nicht mit dem Wunsch nach Fremdbetreuung zu tun. Sondern einfach mit dem, was wir sonst noch sind außer Eltern.
Als Teil der Initiative „New Work Families“ setzen wir uns für eine bessere Integration unserer unterschiedlichen Bedürfnisse sowie der Bedürfnisse unserer Kinder ein. Wir möchten anregen, dass die Elternzeit selbst nicht zu einer ungesunden Polarisierung unserer unterschiedlichen Persönlichkeitsanteile führt – also unserer Elternseite und unseren professionellen Seiten. Bei elterngarten und bei den New Work Families dürfen wir unsere Kinder mitbringen und „trotzdem“ arbeiten, Teil toller Projekte sein, voneinander lernen, uns untereinander vernetzen, neue Perspektiven kennenlernen, neue Ideen entwerfen, inspirieren, Workshops machen, Events planen, bei denen die Kinder dabei sind und bei denen wir professionell sein „dürfen“. Die Kinder sind dabei und erleben, wie ihre Eltern Spaß am arbeiten haben. Und für die Kinder: Die Eltern verschwinden nicht einfach irgendwohin, Kinder lieben es dabei zu sein und Teil einer schönen Bewegung zu sein, die offensichtlich den Eltern so gut tut. Das heißt ja nicht, dass wir ausschließlich arbeiten. Jedoch: Arbeit kann in der Elternzeit tatsächlich auch als Ausgleich gesehen werden – das ist mit einer alten Denke nicht fassbar.
Jetzt freuen wir uns Teil einer tollen Initiative zu sein und auf die nächsten Schritte!
Siehe auch: Blogbeitrag „New Work mit Familie verknüpfen“.
Ein Interview mit der elterngarten-Gründerin Tanja Misiak und ihrem Chef Marc Wagner findest Du direkt bei den New Work Families: New Work und Elternzeit – Wenn der Chef die Frage erlaubt: Wie willst Du wirklich leben und arbeiten?
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